Female Founders Bootcamp

Am 07. und 08. Oktober 22 fand in Zusammenarbeit mit Pitch&Grow das zweitägige Female Founders Bootcamp im bbw Gründerzentrum statt. Die Veranstaltung zielte darauf ab, den Gründerinnen eine Plattform zu bieten, um konkrete Methoden zu erarbeiten, diese anhand praktischer Übungen zu festigen und dadurch ein echtes Empowerment für Female Founders zu schaffen.

Weitläufig ist sich das Ökosystem einig und in jedem Startup-Monitor wird insbesondere darauf geachtet, wie hoch die Zahl der Gründerinnen in Deutschland ist und wie sich diese Zahl entwickelt. Dabei stehen Gründerinnen noch immer vor besonderen Herausforderungen. Die wohl auch die eine oder andere Gründung verhindern.

Dazu gehören insbesondere strukturelle Benachteiligung und Erfahrungen sexistischer Diskriminierung, die mit demütigenden Situationen und ausbleibender Anerkennung für Kompetenzen und Leistungen einhergeht.

Ganz konkret bedeutet das:

Wenn Gründerinnen pitchen, werden ihre Vorhaben anders bewertet als die ihrer männlichen Konterparts. Gründerinnen bekommen andere Fragen gestellt und insbesondere solche, die das Potenzial einer Gründung außer Acht lassen oder offen anzweifeln. Unbewusste und bewusste Vorurteile, dass Female Founders nicht dieselben Fähigkeiten besitzen oder notwendige Gründungskompetenzen vermissen lassen würden, sind ein fester Bestandteil der fehlenden Chancengleichheit in der Gründungsszene.

Ein besonderer Fokus lag im Bootcamp auf Business Gesprächen, die nicht nur das Potential haben schwierig und kompliziert zu werden, wenn offen übergriffiges Verhalten stattfindet. Bestimmte Habitus bringen Gründerinnen in Situationen, mit denen sie bewusst umgehen müssen, wenn es darum geht den Nachteil bezüglich der unfairen Zuschreibung von Kompetenzen auszugleichen. Hinzu kommt permanent die Frage: wo ziehe ich meine Grenze?

Das Female Founders Bootcamp hatte drei Ziele:

  • In einem Pitch Training bereiteten wir Gründerinnen mit hilfreichen Methoden auf Pitches und insbesondere den Umgang mit Rückfragen vor.
  • In Gesprächstrainings lernten die Gründerinnen, sich in Business Gesprächen zu behaupten, bewusst Statuskommunikation einzusetzen und Muster in Gesprächen zu erkennen. Es kam eine Methode zum Einsatz, die hilft diskriminierende Framings in Gesprächen zu erkennen und eigene Narrative bewusst zu setzen.
  • Wir boten einen Resonanzraum, in dem Gründerinnen über ihre diskriminierenden Erlebnisse und Erfahrungen sowie Bewältigungsstrategien sprechen konnten. Da es nach wie vor ein Tabu ist über sexistische Erlebnisse zu sprechen, ist es im Kampf für Chancengleichheit fundamental sichere Räume zu schaffen, in denen Betroffene ihre Erfahrungen und Ansichten benennen, austauschen und diskutieren können.